Individuelle Unterstützung
Mit diesem Programm gehen wir auf den Menschen an sich ein. Wir versuchen die Ursache des Problems zu finden, um anschließend den nötigen Start für eine andere Richtung geben zu können. Aber auch befassen wir uns mit dem Interesse des Einzelnen und versuchen das Beste für sie oder ihn daraus zu machen und mehr individuell bezogene Möglichkeiten zu bieten.
So kam dieses Programm zu Stande:
Ich lernte einen Jungen namens Regan kennen und war so gerührt, dass ich ihm ein Versprechen gab.
„Alles wird gut, versprochen.“
Ich erfuhr, dass er bei seiner Tante wohnt, für sie arbeiten muss, damit er bleiben kann. Jeden Tag nach der Schule fährt er zu ihrer Arbeit um Essen abzuholen, anschließend fährt er nach Hause um es vorzubereiten. Kurz danach fährt er zu einem Professor, den ich persönlich kennenlernen durfte. Er kennt Regan durch den verstorbenen Vater und hilft ihm deswegen. Dort macht Regan für die Familie Hausarbeiten, denn sie zahlen seine Schulgebühren.
Nachdem er dort fertig ist fährt er nach Hause um zu schlafen. Zwei Stunden bevor die Schule beginnt steht er auf, macht Hausarbeiten und lernt. Tag für Tag.
Er war einer der ersten, der zum UGCS (Göthe Institut) ging. Wir unterstützen ihn mit Schulsachen und schenkten ihm ein Fahrrad, somit hat er die aufwendige Zeit für den Weg zu all seinen „Anlaufstellen“ gespart und kann die Hausaufgaben vielleicht noch vor dem Schlafen gehen erledigen.
Außerdem erfuhr ich, dass er der beste Schüler seiner Schule ist. Für solche Menschen planen wir die Unterstützung des weiteren Bildungsweges.
Zudem lernte ich zwei weitere Jungs kennen. Einer ist 18, der Andere ist 14. Sie kamen schon oft weinend zu mir und baten um Hilfe. Sie werden zu Hause misshandelt.
Derrick (18 J.) wird von seiner Mutter, als auch dem Vater verprügelt, wenn er schlechte Noten nach Hause bringt. Marvin (14 J.) lebt mit seinem Bruder, seiner Stiefmutter und zwei Halbbrüdern bei seinem Vater. „Stepmothers“ sind üblicherweise gemein zu den Kindern des Mannes einer anderen Frau. Die Geschichten sind grausam. Wir haben uns also mit der leiblichen Mutter Marvins unterhalten und herausgefunden, dass sie liebend gerne wieder mit beiden Söhne wohnen würde. Dies funktioniert allerdings nicht, denn ihr Geld reicht nicht aus. Sie arbeitet in einem Restaurant und das Geld reicht gerade um mit vier weiteren Menschen in einem ca. 9 m² großen Raum zu leben.
Wir finden mit Müttern und Kindern eine Lösung, wie sie mit ihrem bisherigen Geld zusammen wohnen und leben können. Dabei unterstützen wir die Eltern mit den Schulgebühren ihrer Kinder und eventuell nötigen Schulwechseln bedingt durch Entfernung des Wohnortes oder der niedrigeren Schulgebühren der jeweiligen Schule.
Auch versuchen wir die Familien zu verstehen, die Situation in Bezug auf die derzeitige Lage zu beziehen und das Beste daraus zu machen; den Menschen Hilfsansätze zu vermitteln und ihnen den nötigen Start geben, selbst aus einer Situation heraus zu kommen.
Wir haben sehr schnell erkannt, dass man bedürftigen Kindern zwar helfen kann, aber wir uns viel mehr mit den Eltern und den Hintergründen der Kinder beschäftigen müssen, damit die Kinder nicht mehr weinen, sondern lachen, nicht mehr vermissen, sondern leben.
Hier können Sie Weiteres über unser Ursachenmodell erfahren.